Vom Weltkrieg zum Wirtschaftswunder

Grosse Teile Europas lagen nach dem Zweiten Weltkrieg in Schutt und Asche. Weit über 60 Millionen Menschen waren in diesem mörderischen Krieg ums Leben gekommen. Woher nahmen die Menschen nun die Kraft, all die zerstörten Städte und Industrieanlagen wieder aufzubauen? Woher der Wille, möglichst rasch zu einem neuen und weit höheren Lebensstandard zu gelangen, als es vor dem Krieg überhaupt denkbar gewesen war?

Viele Faktoren spielten dabei eine Rolle. Sicher war es zunächst eine Überlebensfrage, die zerstörte Infrastruktur bei Strassen, Energie, Wasser und Kommunikation schnell wieder instand zu stellen. Ein wichtiger Motor des Wiederaufbaus war die amerikanische Wirtschaftshilfe, und nicht zuletzt diente die sich abzeichnende Bedrohung durch den Kalten Krieg den Regierungen vieler Länder als Argument, die Bevölkerung vor einer drohenden Verarmung zu bewahren – damit diese nicht „zum Fallobst für den stalinistischen Kommunismus“ wurde.

Erster Kursabend:
Die Situation am Ende des Zweiten Weltkriegs: wirtschaftliche und politische Strategien für den Wiederaufbau Europas. Wegleitend war dabei auch die Idee eines vereinten Europas, das den Menschen Sicherheit und Zuversicht geben sollte, um einen erneuten nationalistischen Krieg wie nach dem Ersten Weltkrieg zu verhindern. Einen wesentlichen Beitrag zum Wiederaufbau leisteten die Vereinigten Staaten mit ihrer milliardenschweren Wirtschaftshilfe – dem sogenannten Marshallplan.

Zweiter Kursabend:
Von der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) – der Vorläuferin der heutigen EU – über den Abbau von Zöllen und anderen Handelsbarrieren bis hin zu einem politischen und militärischen Zusammenrücken angesichts der Spaltung Europas durch den Eisernen Vorhang. Im Westen stieg der Glaube an den Fortschritt in ungeahnte Höhen.

Dritter Kursabend:
Europa lief auf eine Hochkonjunktur zu. Der Zustrom von Arbeitskräften aus Südeuropa und der Türkei in die wachsenden Industriezentren verlieh der Wirtschaft zusätzlichen Schub. Der Bau neuer Siedlungen, Autobahnen, Nationalstrassen und Eisenbahnverbindungen sowie das starke Wachstum der Luftfahrt mitsamt dem Ausbau der Flughäfen befeuerten die Mobilität. Die Reiselust nahm zu – viele fuhren mit dem populären VW-Käfer über den Gotthard in den Süden. All das wurde zum Sinnbild einer neuen, modernen Gesellschaft. Musik, Film, Fernsehen, Kino, Konsum, Ferien und Freizeit – alles schien möglich. Dann kam der unerwartete Schock: Die arabischen Länder drehten den Ölhahn zu.

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Début du cours
Me 22.10.2025 19:30
3 x
Formateur/trice
Josef Kunz
Nombre de places
12 - 40
Prix
Standard 75.00
Lieu

Bezirksschule Bremgarten
Zugerstrasse
5620 Bremgarten