Schamanentum und monotheistische Religionen bei den Völkern Eurasiens: „alter“ Glaube in neuen Gewändern?

Während der beiden Abende wird ein Zusammenspiel zwischen einer monotheistischen Religion (Islam und Christentum) und dem Schamanentum in Eurasien anhand von konkreten Situationen und Beispielen in historischer Perspektive und aktuell thematisiert.

Die Besonderheiten des Schamanentums in Eurasien wurden und werden vor allem durch den Einfluss des Islams bzw. des orthodoxen Glaubens bestimmt. Das Schamanentum erlangte nicht nur äusserlich Merkmale des muslimischen bzw. christlichen Kultes, sondern wurde im Grunde genommen einer Islamisierung / Christianisierung unterzogen bzw. in den sog. Volksislam / den orthodoxen Volksglauben integriert, wodurch es Anschauungen und Rituale verlor, die sich in deutlichem Widerspruch zur muslimischen bzw. orthodoxen Glaubenslehre befanden.

Es werden unterschiedliche Züge des Schamanentums präsentiert, die unter dem Einfluss des Islams bzw. der Orthodoxie entstanden waren:
die Eingeschränktheit der sozialen und rituellen Funktionen des Schamanen, das Fehlen der Ritualkleidung, das Vergessen der Kosmologie, die das Universum in drei Welten gliederte usw.

Anschliessend wird besprochen, welchen Platz das muslimsierte/christianisierte Schamanentum im Alltagsleben der Bevölkerung in Eurasien einnahm und wie sich seine Rolle in der religiösen Praxis der Muslime und Christen im Wandel der Zeit zeigte.

Début du cours
Je 16.05.2024 19:30
2 x
Formateur/trice
Bahodir Sidikov
Nombre de places
10 - 25
Prix
Standard 40.00
Lieu

Gemeindezentrum Lötschberg
Thunstrasse 2
3700 Spiez