
Digitale Technologien für nachhaltigere Landwirtschaft
Die Schweizer Landwirtschaft steht vor grossen Herausforderungen, zum Beispiel Umweltauswirkungen zu reduzieren und gleichzeitig die Nahrungsmittelproduktion nicht zu reduzieren. Ein Ansatz mit Potential - neben vielen andern - um Landwirtschaft, Lebensmittel und Ernährung Schritt für Schritt nachhaltiger zu gestalten, besteht darin, mit digitalen Technologien auf den Äckern und Wiesen die Effizienz der Produktion zu steigern, ohne dabei den ökologischen Fussabdruck zu verschlimmern. Mit Präzisionslandwirtschaft lassen sich Dünger und Pflanzenschutzmittel gezielt ausbringen, wo man sie braucht. Das schont die Umwelt und senkt Kosten, ohne dass dabei weniger Lebensmittel produziert werden.
Jedoch wird die Technologie zurzeit noch nicht grossflächig genutzt. Taugt sie auf den kleinstrukturierten Schweizer Feldern nicht? Wo liegen die Gründe für die nur langsame Verbreitung in der Praxis? Oder wird sich die Neuerung auch bei uns durchsetzen? Welche Rolle soll die Politik dabei spielen? Der Referent erklärt die Innovationen, stellt sie in die Gesamtschau des Ernährungssystems, zeigt Potentiale auf und schlägt Lösungsansätze vor.
Robert Finger ist Professor für Agrarökonomie und Agrarpolitik an der ETH Zürich mit Schwerpunkten in Forschung und Lehre an der Schnittstelle zwischen Landwirtschaft, Ökonomie, Risikomanagement und Agrarpolitik. Er leitet zudem das World Food System Center der ETH Zürich.